Seminar BWL für die Zahnarztpraxis

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BWL für die Zahnarztpraxis: 5 Faktoren für eine wirtschaftliche Praxisführung

  • Jahr: 2018
  • Autor: Katrin Müseler

BWL meets Zahnmedizin: Der Weg in die erfolgreiche Zahnarztpraxis erfordert heute mehr als medizinische Fach- und Branchenkenntnisse. Auch betriebswirtschaftliches Wissen und dessen Anwendung sind gefragt. Erst die Kombination der fachlichen Kenntnisse beider Bereiche ebnet den Weg zur erfolgreichen, wirtschaftlichen Praxisführung.


Insbesondere in der eigenen Gründungsphase einer Praxis ist es von großem Vorteil, wenn sich hinter den Begriffen Businessplan, SWOT- und Zielgruppenanalyse sowie Finanzierungsplan keine Fragezeichen verbergen. Im Gegenteil: Betriebswirtschaftliches Know-how sorgt dafür, dass die Schritte auf dem Weg zur Selbstständigkeit vertraut sind. Diese 5 Faktoren gilt es für eine wirtschaftliche Praxisführung zu beachten:

1. Volkswirtschaftliche Faktoren

Der Gesundheitsmarkt befindet sich im Wandel, heißt es. Doch wieso? Die Gründe hierfür lassen sich aus volkswirtschaftlichen Faktoren ableiten. Während die Wohnbevölkerung abnimmt, steigt die Studentenanzahl stetig an, sodass die Anzahl der Zahnärzte in Deutschland groß ist. Während sich früher mehr Zahnärzte niedergelassen haben, gibt es heute rund 80 % mehr angestellte Zahnärzte im Vergleich zu 2003. Angesichts der volkswirtschaftlichen Faktoren ist es wenig verwunderlich, dass Zahnärzte sich zu Großpraxen, Überörtlichen Ausübungsgesellschaften (ÜBAG) oder Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zusammenschließen. Immerhin sind rund 5,3 Millionen Menschen in Deutschland im Gesundheitswesen tätig – das ist etwa jeder achte Beschäftigte. (Quelle: „Gesundheitswirtschaft als Jobmotor“, Bundesgesundheitsministerium, Stand: 18.04.2018) Dennoch bietet der Gesundheitsmarkt Zukunftsperspektive: So ist die Zahl der Arbeitsplätze rund dreimal so stark gewachsen wie in der Gesamtwirtschaft. Weiß man die volkswirtschaftlichen Faktoren richtig zu analysieren, lässt sich die wirtschaftliche Praxisführung fokussieren.

2. Praxismarketing für Zahnärzte

Um als Zahnarzt erfolgreich zu sein, ist ein gutes Praxismarketing unerlässlich. Damit sich Ihre Patienten für Sie entscheiden, legen Sie die Grundsteine für eine wirtschaftliche Praxisführung dahingehend, sich als Zahnarzt strategisch am Markt zu positionieren. Was unterscheidet Sie von Ihren Mitbewerbern? Welchen Wiedererkennungswert haben Sie? Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Planen, gestalten und kontrollieren Sie aktiv Ihr Unternehmensimage, Ihr Produkt und Ihre Dienstleistung am Markt. Mit gutem Praxismarketing verfolgen Sie das Ziel, eine positive Einschätzung und Wahrnehmung bei Ihrer Zielgruppe, nämlich Ihren Patienten, zu erreichen. Was es dazu braucht? Die 5 P’s (PPPPP) des Marketing-Mix helfen Ihnen dabei, Ihr Praxismarketing zu strukturieren.

  • Product (Produktpolitik)
  • Price (Preispolitik)
  • Place (Distributionspolitik)
  • Promotion (Kommunikationspolitik)
  • People (Personalpolitik)

Product (Produktpolitik)

Bei der Produktpolitik spielen Aspekte wie die Ausstattung, Ihr Praxisnmame oder angebotene Services, zum Beispiel Ihre fachlichen Spezialisierungen, eine Rolle.

Price (Preispolitik)

Treffen Sie die preispolitische Grundentscheidung, ob Sie Ihre Leistungen im Hochpreis-, Mittelpreis- oder Niedrigpreissegment anbieten. Berücksichtigen Sie dabei Ihren ausgewählten Standort sowie die Nachfrage des Mitbewerbs. Kalkulieren Sie Ihren Preis unter Deckung Ihrer Selbstkosten plus Gewinnaufschlag.

Place (Distributionspolitik)

Hier treffen Sie Entscheidungen über den Standort oder Außen- und Innendesign Ihrer Praxis. Eine Standortanalyse hilft Ihnen dabei, die wichtigsten Aspekte wie Anzahl der Mitbewerber, Altersstruktur, Kaufkraft, Verhältnis von Zahnarzt zu Einwohnern (Patienten) sowie die Bevölkerungsentwicklung oder die Spezialisierung des Mitbewerbs zu betrachten.

Promotion (Kommunikationspolitik)

Machen Sie auf sich aufmerksam mit klassischer Werbung wie Broschüren oder Anzeigen, Online-Marketing (vor allem Suchmaschinenmarketing und -optimierung Ihrer Website), in Ärzteportalen sowie PR oder Empfehlungsmarketing. Eine einheitliche Corporate Identity festigt Ihre Praxis in den Köpfen der Patienten als Marke und hilft dabei, sich mit Wiedererkennungswert von Mitbewerbern abzuheben. Machen Sie sich deshalb Gedanken über das äußere Erscheinungsbild wie Praxislogo, Farbgestaltung, Design.

People (Personalpolitik)

Neben den oben genannten klassischen 4 P’s im Marketing-Mix ist die Personalpolitik gerade im Gesundheitswesen ein wichtiger Faktor. Für eine wirtschaftliche Praxisführung sollten Sie sich Gedanken über Personalkapazität, Maßnahmen zur Qualifizierung und Schulung Ihrer Mitarbeiter und zur Mitarbeitermotivation machen. Denn soziale und wirtschaftliche Prozesse sind in einer Zahnarztpraxis untrennbar miteinander verbunden. Gut funktionierendes Teamwork ist – insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels – das A und O in einer Zahnarztpraxis. Sind die Mitarbeiter zufrieden, fühlen sich auch die Patienten wohl – und kommen wieder.

3. BWL für das Unternehmen Zahnarztpraxis

Um Ihre Praxisführung wirtschaftlich zu optimieren, sollte auch Ihr Honorar stimmen. Ein gut funktionierendes Praxismanagement hilft dabei, Strukturen und Prozesse besser aufeinander abzustimmen und Ihre Zahnarztpraxis effizient zu organisieren. Beim Honorar unterscheidet man zwischen umsatzbildenden und umsatztreibenden Faktoren. Die Behandlung von Bestands- und Neupatienten macht den umsatzbildenden Faktor aus, während Maßnahmen zur Kundenbindung und Neukundengewinnung als umsatztreibende Faktoren angesehen werden. Die wichtigsten Säulen, die den Umsatz generieren, sind in der Zahnarztpraxis die Behandlung von Patienten, die Prophylaxe und das Eigenlabor. Achten Sie unbedingt darauf, bei der Behandlung von Patienten ein gut strukturiertes Praxismanagement-System einzusetzen. So vermeiden Sie, gerade bei einem hohen Patientenaufkommen, dass erbrachte Leistungen vergessen werden. Praxismanagement-Systeme wie charly (solutio GmbH) sorgen dafür, dass jeder Cent einer Behandlung auch zur Abrechnung gelangt. Das zahlt sich aus. So belegt eine Studie der ESB Business School Reutlingen, dass 56 % der charly-Anwender seit Einführung der Praxismanagement-Software ihren Umsatz erfolgreich steigern konnten, indem sie bis zu 50 Euro mehr pro Behandlung abrechneten.

4. Praxisoptimierung für eine betriebswirtschaftliche Praxissteuerung

Ob beim Start einer Zahnarztpraxis oder während des Praxisalltags: Eine dauerhafte Praxisoptimierung ist wichtig, um die Stellschrauben für eine wirtschaftliche Praxisführung stets auf Erfolgskurs zu drehen. Mit softwaregestützten Arbeitsprozessen wirken Sie Mehraufwand entgegen und können Ihr Praxismanagement effizient betreiben. Ein gute Praxismanagement-Software ist heutzutage das wichtigste Basisinstrument für eine erfolgreiche Zahnarztpraxis. Denn neben der Behandlung Ihrer Patienten werden Sie mit Verwaltungsaufwand und Dokumentationspflichten konfrontiert. Mit einem Programm, das Arbeitsabläufe, Patientendaten und Abrechnungskennzahlen in sich vereint, sind Zahnmediziner ohne großen Zeitaufwand immer mit dem aktuellsten Status ihrer Praxissituation vertraut.

5. Effizientes Controlling für wirtschaftliche Praxisführung

Um Ihren Praxiserfolg gezielt zu steuern, sollten Sie Ihre Praxiszahlen stets im Blick behalten. Eine gute Praxismanagement-Software reicht aus, um zu wissen, in welche Richtung sich Ihre Praxis entwickelt. In Praxisverwaltungssystemen wie charly, die Sie bei allen Workflows in der Praxis begleiten, können Sie statistische Auswertungen betriebswirtschaftlicher Kennzahlen direkt einsehen. Mit zusätzlichen kostenlosen Features wie mobilen Apps zur Praxissteuerung behalten Sie nicht nur Ihre Praxissituation im Blick, sondern können Ihre Umsätze gezielt planen – wann und wo Sie möchten. So verfolgen Sie stets, welchen Umsatz Sie erwarten können und sind in der Lage, frühzeitig einzugreifen.

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