13Mär

Zwischen Nilpferden und Giraffen – Junge Patienten auf Milchzahnsafari

  • Jahr: 2020
  • Autor: Annina Blum

Seit 2015 begibt sich Dr. Anne Lauenstein-Krogbeumker mit jungen Patienten auf „Milchzahnsafari“. In ihrer gleichnamigen Praxis in Beckum, Nordrhein-Westfalen, widmet sie sich gemeinsam mit ihrem Team der Kinderzahnheilkunde und der Kieferorthopädie. Im vergangenen Jahr eröffnete sie erfolgreich einen zweiten Standort in Dortmund. Wie sie die Arbeit in zwei Kinderzahnarztpraxen meistert und vor welchen Herausforderungen sie im Praxisalltag, insbesondere in der Behandlung von Kindern steht, erzählt sie im Interview.


Verspielt und doch nicht kitschig – die Idee hinter der „Milchzahnsafari“

Um den jüngsten Patienten einer Zahnarztpraxis gerecht zu werden und ihnen vor allem die Angst vor einer Behandlung zu nehmen, steht jeder Kinderzahnarzt vor der Herausforderung, die Praxisräume freundlich und einladend zu gestalten. Dr. Anne Lauenstein-Krogbeumker hat sich gemeinsam mit ihrem Ehemann lange Gedanken dazu gemacht und sich letztlich für das Konzept „Milchzahnsafari“ entschieden. Der Name birgt nicht nur den Bezug zur Zahnmedizin, sondern steht auch für das anmutige, aber doch verspielte Design eines afrikanischen Settings. Zwischen Savannenmotiven, Nilpferden und Elefanten als Stuckelementen an den Decken, finden die Besucher auch beeindruckende, gerahmte Bildaufnahmen der afrikanischen Tierwelt an den Praxiswänden. „Mir war es bei der Gestaltung wichtig, die Praxen modern zu gestalten. Sie sollen kinderfreundlich, aber nicht zu kitschig sein, damit sich auch die älteren Kinder und Jugendlichen wohlfühlen“, beschreibt Dr. Lauenstein-Krogbeumker die Idee hinter dem Praxiskonzept. Zugeschnitten auf die kleinen Patienten, gibt es entsprechend kleine Behandlungsstühle, kindgerecht gestaltete Behandlungsräume im Safari-Look und ein zum Spielen aufregend einladendes Wartezimmer mit interaktivem Entertainment für die Patienten. „Manche unserer Patienten wollen nach der Behandlung gar nicht mehr nach Hause“, erzählt Dr. Lauenstein-Krogbeumker, „ich glaube, das ist das größte Lob, das man als Kinderzahnärztin bekommen kann – kleine Patienten, ohne Angst und ohne Tränen.“

Die 36-Jährige verbrachte ihre Studienzeit in München und konnte als Au-Pair-Mädchen bei einer renommierten Kinderzahnärztin ihre Leidenschaft für die Zahnheilkunde und Kieferorthopädie ausbauen. Somit wuchs ihr Interesse, sich ebenfalls auf die jüngsten Patienten zu konzentrieren. Daher machte sie sich 2015, nach dem Rückgang in die nordrhein-westfälische Idylle des Warendorfkreises, mit ihrer ersten Praxis in Beckum selbständig. 2019 wagte die Zahnärztin den Schritt, einen weiteren Standort in Dortmund zu eröffnen. Nach der erfolgreichen Umsetzung des Praxiskonzepts in Beckum, wurde auch die zweite Praxis in das Milchzahnsafari-Gewand gehüllt. Hier werden die kleinen Patienten unter anderem mit einem virtuellen Aquarium und großen Giraffenfiguren an den Wänden beeindruckt.

Turbulenz und Leidenschaft im Praxisalltag der Kinderzahnheilkunde

Die Behandlung von Kindern ist für Dr. Lauenstein-Krogbeumker nicht nur Arbeit, sondern auch Leidenschaft. „Das Tolle an der Arbeit mit Kindern ist, dass man selbst verspielt und verträumt bleiben darf. Wir arbeiten stets in einer lockeren und lustigen Arbeitsatmosphäre“. Allerdings stünde man im Praxisalltag mit der Klientel auch vor einigen Herausforderungen. Es herrsche ein recht hoher Geräuschpegel in den Praxisräumen, man müsse sich darauf einstellen viel Aufklärungsarbeit zu leisten – insbesondere bei den Eltern – und man sollte hohes handwerkliches Geschick besitzen, da die Behandlungen bei Kindern besonders zügig vonstattengehen sollen, da diese durchaus schnell unruhig werden können. „Man ist Kinderzahnarzt aus voller Überzeugung. Es ist ein turbulenter Praxisalltag mit der Behandlung von achtzig bis hundert Patienten täglich und dabei muss man bei jeder Behandlung Ruhe bewahren und sich die Zeit nehmen, jedem Kind und jedem Elternteil gerecht zu werden.“ Am Ende eines Termins bekommt jedes Kind eine besondere Münze. Nicht für das Sparschwein zu Hause, sondern für den Spielzeugautomaten im Eingangsbereich der Praxen, wo sich die Patienten nach der tapfer durchgestandenen Behandlung eine Belohnung mitnehmen dürfen.

Im Leistungsspektrum der Milchzahnsafari ist neben Lachgas- und Vollnarkosebehandlungen auch die Kieferorthopädie ein essenzieller Bestandteil der täglichen Arbeit. „Frühzeitig mit der kieferorthopädischen Behandlung anzufangen, ist in vielen Fällen sehr sinnvoll“, erklärt Dr. Lauenstein-Krogbeumker, „durch unser kieferorthopädisches Angebot, können wir die Patienten viele Jahre begleiten und schaffen durch diese lange Zusammenarbeit ein vertrauensvolles Verhältnis zur ganzen Familie.“

Alles unter einem Hut – das Arbeiten an zwei Praxisstandorten

Neben der spannenden Haupttätigkeit in ihren Kinderzahnarztpraxen, pflegt Dr. Anne Lauenstein-Krogbeumker auch ein besonderes soziales Engagement. Sie unterstützt seit mehreren Jahren die Initiative „Zahnärzte ohne Grenzen e.V.“ und war auch schon selbst für einen Hilfseinsatz in Rumänien. Zudem tritt sie in ihrem Fachbereich als Referentin auf und unterstützt Kollegen, die sich in der Kinderzahnheilkunde spezialisieren wollen in beratender Tätigkeit. Privat lässt sie gern beim Klavierspiel oder bei Fernreisen ins Ausland die Seele baumeln. „Gerade beim Reisen erhalte ich stets neue Ideen für die Praxen. Ich lege viel Wert darauf, sich stetig weiterzuentwickeln, da ist Inspiration von außen immer sehr hilfreich und häufig bringe ich auch etwas für die Praxen mit.“

Seit der Eröffnung des zweiten Standortes der Milchzahnsafari, stellen sich die Teams der Praxen einem abwechslungsreichen Berufsalltag. Denn sowohl die Zahnärztinnen als auch die weiteren Angestellten pendeln zwischen Beckum und Dortmund hin und her. „Die Teamdynamik wird im wahrsten Sinne des Wortes durch die Arbeit an zwei Standorten gefördert. Es kommen auch viele Patienten in beide Praxen, weswegen ein reibungsloses Praxismanagement sehr wichtig ist“, so die Praxisinhaberin. Dr. Lauenstein-Krogbeumker ist froh, bei all dem Trubel im Arbeitsalltag möglichst wenig Aufwand für die Dokumentation und Auswertung der Behandlung aufbringen zu müssen. Durch die Unterstützung der Praxismanagement-Software charly hat sie mehr Zeit für ihre kleinen Patienten. „Mir ist eine möglichst papierlose Praxissteuerung sowie die Verwendung modernster Softwarelösungen sehr wichtig. Die Anamnese kann beispielsweise mit einer App auf dem Tablet ausgefüllt werden und ich kann dank der Vernetzung mit charly beide Praxen ortsunabhängig ohne Probleme steuern und entsprechend auf die Patientendaten zugreifen. Wir verwalten „eine Praxis“ an zwei Standorten, das erleichtert unsere Abläufe enorm, ist einfach und spart viel Zeit.“ Besonders die Vernetzung aller Geräte und Arbeitsplätze sowie die übersichtliche und komplexe Anwendung von charly, helfen den Praxisteams an beiden Standorten im täglichen Tun.

Zahnärztliche Aufklärung ganz ohne Fachjargon

Ein großer und wichtiger Punkt in der Kinderzahnheilkunde ist die Aufklärungsarbeit. Nicht nur für die Kleinsten soll die Wichtigkeit des Zähneputzens und der Mundhygiene veranschaulicht werden, auch die Eltern werden beraten, wie sie die Kinder unterstützen können. Dazu sei es wichtig, nicht ins „Fach-Chinesisch“ zu verfallen, sondern spielerisch auf tägliche Zahnpflege-Rituale einzugehen. Speziell für diese Gespräche nehmen sich Dr. Lauenstein-Krogbeumker und ihre Mitarbeiter besonders viel Zeit. Die Familien erhalten eigens erstellte Mappen mit Einsteckkärtchen für die verschiedenen Aspekte der Zahnhygiene. Zudem stehen diverse Modelle zur Verfügung an denen demonstriert werden kann, wie beispielsweise die Zähne geputzt werden sollen oder wie bestimmte Behandlungsprozesse ablaufen. Viele Patienten und deren Eltern haben vor allem bei den Themen Narkose und Operationen einige offene Fragen, die professionell beantwortet werden und damit auch gewisse Ängste genommen werden können.

Für die Zukunft wünscht sich die Kinderzahnärztin weiterhin viele glückliche Patienten, zufriedene Mitarbeiter und eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung der beiden Praxisstandorte Beckum und Dortmund. Zudem möchte sie weiterhin als Referentin für Kollegen zur Verfügung stehen und selbst stetig ihren Horizont erweitern. „Ich sehe mich nicht als Einzelkämpferin für die Praxen. An meiner Seite steht ein tolles Team und ich bin sehr stolz darauf wie viele tausend Kinder über die Jahre mit einem Lächeln die Praxen verlassen haben.“

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