16Mai

Handpflege in der Praxis - auf was muss ich achten?

  • Jahr: 2019
  • Autor: Annina Blum

Immer wieder kommen Fragen auf, inwiefern die Hand- bzw. Nagelpflege in Zahnarztpraxen geregelt ist. Ist Nagellack erlaubt? Darf ich als ZFA Kunstnägel tragen? Wir haben uns näher mit dem Thema beschäftigt und für euch zusammengestellt, was essentiell wichtig für euren Praxisalltag ist.


Hygiene ist das A und O

Gerade wenn man in einem Beruf arbeitet, in dem die Hygiene an oberster Stelle steht, ist ein gepflegtes Auftreten ein Muss. Es ist ein Zeichen für Sorgfalt und Professionalität dem Patienten gegenüber und zeigt, dass dieser im wahrsten Sinne des Wortes in guten Händen ist. Die besondere Pflege von Fingern und Nägeln ist beim täglichen Umgang mit Instrumenten und direktem Patientenkontakt besonders wichtig. Sowohl für euch, als auch für den Patienten ist es von großer Bedeutung auf die Hygiene zu achten, damit sich Keime und Bakterien gar nicht erst nicht ausbreiten können. Dabei solltet ihr neben der regelmäßigen Desinfektion, per se darauf achten, dass ihr eure Hände zusätzlich pflegt, da die Haut sonst schnell austrocknet, schuppt und reißt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann im schlimmsten Fall zu kleineren Wunden führen. Hierzu empfehlen sich Cremes und Öle, die besonders viel Feuchtigkeit spenden. Sucht euch für den Alltag ein Produkt heraus, welches die Haut gut aufnimmt, sodass eure Hände schnell wieder einsatzbereit sind. Hierzu gibt es in der Drogerie beispielsweise Handschäume. Sie sind meist zu Anfang etwas klebrig, ziehen dann aber recht schnell ein. Die Pflegewirkung ist zwar eher kurzlebig, im Alltag aber nützlicher, als reichhaltige Handcremes oder Masken. Diese sind wiederum empfehlenswert, wenn ihr euch zu Hause etwas Entspannungszeit gönnt. Bei einer guten Serie oder eurer Lieblingsmusik können die Produkte einziehen und ihre Wirkung entfalten. Eine andere Möglichkeit bietet sich vor dem Zubettgehen. Egal für welche Variante ihr euch entscheidet, ihr werdet schnell feststellen, dass eure Hände bis zu den Fingerspitzen geschmeidiger werden und weniger anfällig für trockene Stellen und kleine Risse sind.

Nagellack, Acryl, Pflegeöle - was ist erlaubt?

Zu schönen Händen gehören auch schöne Nägel. Viele Frauen betonen diese gern durch knalligen Nagellack oder hippe Kunstnägel. Doch ist das auch in der Praxis erlaubt? Es sind bis dato keine eindeutigen Studienergebnisse vorhanden, die ein erhöhtes Keimrisiko oder Ähnliches belegen. Ebenso gibt es keine gesetzliche Grundlage für die Frage eines generellen Verbots von Nagellack oder ähnlichen Produkten in der Praxis. Dennoch orientieren sich die meisten Praxen am Muster-Hygieneleitfaden des Deutschen Arbeitskreises für Hygiene in der Zahnmedizin, kurz DAHZ. In diesem sind seit 1989 Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen aufgeführt, die vor allem dem Infektionsschutz dienen. Hier wird auf den kompletten Verzicht von Nagellack und auch künstlichen Fingernägeln hingewiesen, da es trotz unschlüssigem Wissenschaftsstand ein nicht kalkulierbares Zusatzrisiko von Keimentwicklung und -übertragung bergen könnte. Ebenfalls sollten die Nägel stets kurz geschnitten sein, da sonst die Handschuhe beschädigt werden könnten. Selbst wenn also ausschließlich mit Handschuhen gearbeitet wird, sollten die Nägel naturbelassen und kurz sein. Für Mitarbeiter, die nicht in der Stuhlassistenz arbeiten, könnten Sonderregelungen getroffen werden. Allerdings dürfen diese Kollegen dann auch wirklich keinen Kontakt mit Instrumenten oder gar dem Patienten haben.

Es spricht allerdings nichts gegen Nagelpflege an sich. Es gibt für die Nagelpartie zahlreiche Creme- oder Ölprodukte. Vor allem pflanzliche Öle sind für den Nagel und die umliegende Nagelhaut sehr wohltuend. Denn gepflegte Nägel müssen nicht lackiert sein, um auch hübsch auszusehen.

Hoch die Hände, Wochenende!

Da die wenigsten Zahnfeen Lust haben, sich nur für das Wochenende die Nägel zu lackieren, gibt es schnelle Alternativen, die in der Anwendung einfach aufzutragen, aber auch leicht wieder zu entfernen sind. Zum einen gibt es die Möglichkeit mit Klebefolien oder Nagelkleber, künstliche Nägel auf die eigenen aufzukleben. Bei der zweiten Variante raten wir aber zur Vorsicht, denn Nagelkleber haftet sehr stark und kann beim unsorgfältigen Ablösen, die eigenen Nagelschichten beschädigen. Eine weitere Möglichkeit zur Verschönerung der eignen Nägel sind sogenannte „Nagelsticker“. Diese bekommt ihr zum Beispiel in der Drogerie in verschiedenen Motiven und Größen. Die selbstklebenden Folien werden vom Grund der Verpackung abgelöst und auf den Nagel geklebt. Alle erwähnten Varianten können mit herkömmlichem Nagellackentferner wieder gelöst werden.

Auch wenn Acrylnägel und Nagellack kein beständiger Schmuck für die Finger einer ZFA sind, sollten natürlich schöne Nägel nicht versteckt werden. Diese sind trotzdem ein Hingucker und zeugen vor allem von regelmäßiger, bewusster Pflege. Ein wichtiges Zeichen für eure Patienten, dass ihr stetig auf Hygiene achtet und keine unnötigen Risiken eingeht. Am Wochenende oder im Urlaub sind eurer Kreativität beim Thema Nägel natürlich keine Grenzen gesetzt. Auch wenn knallige Lacke und trendige Sticker berufsbezogen nicht immer eure Fingernägel schmücken dürfen, sind sie auf jeden Fall etwas Besonderes, wenn ihr sie für spezielle Anlässe tragen könnt.

Ihr möchtet weitere Tipps zum Thema Handpflege oder wollt eure eigenen Erfahrungen mit anderen teilen? Dann schreibt uns gerne unter diesen Artikel und erzählt uns von euren Empfehlungen rund um das Thema.

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