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Zahngesunde Ernährung - was tut den Zähnen wirklich gut?

  • Jahr: 2018
  • Autor: Annina Blum

Es ist nicht immer leicht, die Zähne optimal zu pflegen. Neben Zahnbürste, Zahnseide und Mundspülung ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel die Zähne besonders angreifen. Dies soll keinesfalls bedeuten, dass man von nun an auf sämtliche Köstlichkeiten verzichten soll - wie bei Vielem gilt: die Dosierung macht den Unterschied. In diesem Beitrag erfahrt ihr, was ihr euren Patienten für eine bessere Zahngesundheit weiterempfehlen könnt und bei welchen Lebensmitteln lieber Vorsicht geboten werden sollte.


Was für den Körper gut ist, ist auch für die Zähne gut: Das ist leider nur bedingt korrekt. Die Zähne sind besonders empfindlich und haben durch ihren direkten Kontakt mit Essen und Flüssigkeiten ein unmittelbares Risiko Schaden zu nehmen. Daher sind vermeintlich gesunde Lebensmittel nicht immer auch gut für die Zähne. Um oralen Krankheiten wie Karies vorzubeugen, sollte daher darauf geachtet werden, was wirklich in unseren Lieblingsprodukten steckt.

Obst und Gemüse

Ein frischer Apfel oder eine knackige Salatgurke sind als Snack für Zwischendurch sehr beliebt. Der größte Unterschied zwischen den beiden Lebensmitteln, ist der Gehalt an kariogenen Substanzen. Zu diesen zählen bspw. Saccharose, Glukose oder Fruktose. Während in 100 Gramm Gurke knapp zwei Gramm Zucker enthalten sind, sind es in 100 Gramm Apfel bereits zehn Gramm. Hinzukommt, dass die Salatgurke zum Großteil aus Wasser besteht, welches für die Zähne keine „Gefahr“ darstellt. Bei den meisten Obstsorten allerdings, kommt neben dem erhöhten Zuckergehalt die Fruchtsäure hinzu. Diese greift den Zahnschmelz an und sorgt dafür, dass der pH-Wert im Mundraum sinkt. Dies kann dauerhaft zu Zahnerosionen führen. Daher ein wichtiger Tipp für die Patienten: Es herrscht absolut kein Verbot für den Verzehr von Obst und Gemüse, vor allem, weil viele wichtige Vitamine und Spurenelemente in ihnen stecken. Beim Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln (auch bei Fruchtsäften zum Beispiel), sollte Wasser oder Milch nachgespült werden, damit die Säuren neutralisiert werden. Die Zahnbürste darf allerdings im Becher bleiben. Beim Bürsten, würde man einer Erosion des Zahnschmelzes zutragen, anstatt ihm vorzubeugen.

Achtung Zuckerfalle

Bereits die kleinsten Patienten wissen, dass man stark zuckerhaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten nicht in Massen zu sich nehmen soll. Daher greifen viele Eltern zu „zuckerfreien“ Produkten. Diese sind aber in den meisten Fällen nicht frei von Zucker, sondern enthalten stattdessen alternative oder natürliche Süßungsmittel wie Honig oder Agavendicksaft. Diese haben im Vergleich zu raffiniertem Zucker zwar weniger Kalorien, enthalten aber dennoch kariogene Substanzen. Eine weitere „Falle“ sind sogenannte „Trend-Produkte“ wie Müsliriegel, Smoothies oder auch Getränke wie Sektmischungen á la „Hugo“ oder Energydrinks. Trotz des Labels „ohne Zucker“, sollte man auch hier auf die Verzehrmenge achten.

Natürliche und zusätzliche Prophylaxe

Mineralstoffe, Vitamine, Fette, Proteine – wenn Lebensmittel einen hohen Gehalt an diesen Inhaltsstoffen aufweisen, können sie dabei helfen, die schädliche Wirkung kariogener Substanzen zu mindern. Ein weiterer Tipp für die Zahnpflege, ist die Anwendung von fluoridhaltigen Zahngels und -pasten. Diese verstärken den Zahnschmelz und machen die Zähne weniger empfindlich gegenüber Säureeinwirkungen. Um den Mundraum generell vor Schaden zu schützen, sollte man die Verwendung einer Spülung in das tägliche Mundpflegeritual aufnehmen.  Diese wirken meist antibakteriell, kommen auch in die Zahnzwischenräume und können sogar gegen Verfärbungen am Zahn vorbeugen.

Natürlich darf zu besonderen Anlässen mit Sekt angestoßen und zum Frühstück ein Müsliriegel gegessen werden. Auch der beliebte Smoothie sollte nicht von der Liste der Lieblingsprodukte eurer Patienten gestrichen werden. Solange man in Maßen genießt und die Pflege der Zähne nicht vernachlässigt, tut man seinem Körper sogar etwas Gutes. Ein hilfreicher Hinweis für alle, die es gern süß mögen ist, dass man viele der Produkte selbst machen kann. Somit kontrolliert man die Zutaten selbst und kann zudem bestimmen, wie viel Zucker oder Zuckerersatz hineingemischt werden soll. Gerade bei Smoothies reicht es oft aus, schlichtweg die Früchte kleinzuschneiden, sie in einen Mixer zu geben und nach dem Pürieren direkt zu genießen. Da der Fruktosegehalt ausreichend hoch ist, kann man meist auf zusätzliche Zuckerprodukte komplett verzichten. Auch die Zugabe von Samen (Chiasamen, Leinsamen etc.) ist nicht nur gesund, sondern hat obendrein einen sättigenden Effekt. Falls doch zu Süßungsmitteln zurückgegriffen werden soll, eignet sich beispielsweise Stevia. Dieser Süßstoff wird aus der Steviapflanze gewonnen, hat denselben Effekt wie bekannte Süßungsmittel, ist obendrein aber vegan und auch für Diabetiker geeignet.

Ihr möchtet weitere Tipps zum Thema zahngesunde Ernährung oder wollt eure eigenen Erfahrungen mit anderen teilen? Kein Problem! Schreibt uns gerne unter diesen Artikel und erzählt uns von euren Tricks rund um das Thema.

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